Gottesdienst unter der Linde der evangelischen Kirche Berneck

Musikalische Begleitung beim Gottesdienst unter der Linde der evangelischen Kirche Berneck vom 28.08.2022 bei strahlendem Sommerwetter.
Ihr seid das Salz der Erde - Gottesdienst «Unter der Linde»
Mehr als 160 Gläubige waren zum evangelisch-reformatorischen Gottesdienst «Unter der Linde» gekommen. Eine fröhliche, originelle, und dennoch nachdenkliche Glaubensfeier mit zwei Taufen.
Ein wunderbares Bild bot sich am Sonntagvormittag auf dem Platz hinter der evangelisch-reformatorischen Kirche in Berneck. Direkt unter dem mächtigen Lindenbaum herrschte Picknick-Stimmung. Nur ohne Picknick. Denn die 160 Menschen, die gekommen waren, feierten gemeinsam einen Gottesdienst, der unter dem Motto «Die Kraft des Salzes» stand.
Kraft und Grösse der Schöpfung Gottes
Eine herrliche Atmosphäre. Ein Moment, der die Kraft und Grösse der Schöpfung Gottes bewusstmachte, als die Sonne durch das dichte Blätterdach der grossen Linde blinzelte. Als viele Kinder zwischen den Gläubigen herumtapsten und spielten. Als der Kirchen- und Gospelchor unter der Leitung von Anja Hangartner und zu den Klavierklängen von Aki Funakoshi seine fröhlichen Lieder sang.
Der Kirchen- und Gospelchor unter der Leitung von Anja Hangartner sorgte für die musikalische Umrahmung Bild: Ulrike Huber
Pfarrerin Manuela Schäfer begrüsste die Gläubigen, «Wir sind im Namen Gottes, der uns das Leben schenkt, zusammengekommen». Gemeinsam mit Pfarrerin Sabine Gritzner-Stoffers zelebrierte sie diesen Gottesdienst, der auch zwei Taufen beinhaltete.
«Alles, was ihr tut, muss aus Liebe geschehen. Denn Liebe ist das Band, das alles zusammenhält. Und wer diesem Band folgt, ist mit Gott und der Gemeinschaft eins.» Mit diesen Worten wurden Madelaine Frei und Manuel Oberhänsli mit der Taufe in die Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen.
Manuela Schäfer (re) mit den beiden Taufpatinnen Bild: Ulrike Huber
Manuela Schäfer sprach über die Kraft des Salzes. Denn das Salz sei mit den Menschen eng verbunden. «Wir Menschen brauchen Salz. Denn es ist in unseren Tränen, in unserem Schweiss. Das Salz gibt dem Leben seine Würze, sonst ist es fad.» Umso richtiger sei der Spruch aus dem Matthäus-Evangelium «Ihr seid das Salz der Erde.»
Die kleine Madelaine (re) wird getauft Bild: Ulrike Huber
Slowakisches Märchen
In einem slowakischen Märchen, das anschliessend vorgetragen wurde, wurde dem Salz nochmals ein Kränzchen gewunden. Die Erzählung handelt von einem böhmischen König, der seine drei Töchter befragte, wie sie ihn lieben würden. Die ersten beiden antworteten «Wie Gold» beziehungsweise «Wie Edelsteine». Doch dritte Königstochter Maruschka sagte zu ihm: «Ich liebe Dich wie Salz».
Ebenso getauft wird der kleine Manuel Bild: Ulrike Huber
Die Reaktionen des Königs und seiner Maruschka wurde in einer kleinen schauspielerischen Szene grossartig von Felix Indermaur und Manuela Schäfer gespielt. Der König verzweifelte schier an dieser Antwort und schickte Maruschka fort. Ausserdem verbot er in seinem Zorn über die in seinen Augen respektlose Antwort sämtliches Salz in seinem Reich. Fortan sollte alle Speisen nur mehr mit Zucker gewürzt werden.
Mit der Zeit erkrankten alle Menschen des Königsreiches und auch der König selbst, als Maruschka mit einem von einer guten Fee erhaltenen Brot und einem Salzstreuer zurückkehrte. Und damit ihrem Vater den Wert des Salzes wieder beibrachte. Er erkannte, dass sie es gewesen war, die die einzige richtige Antwort, «Ich liebe dich wie Salz» gegeben hatte.
Impressionen vom Gottesdienst unter der Linde Bild: Ulrike Huber
Pfarrerin Gritzner-Stoffers fasste die Lehre aus diesem Märchen kurz und treffend zusammen: «Gott sagt uns mit dem Spruch „Ihr seid das Salz der Erde“ nichts anderes wie „Ich liebe dich wie das Salz“».
Klaviervirtuosin Aki Funakoshi (li) und Dirigentin Anja Hangartner Bild: Ulrike Huber
Auch nach dem Gottesdienst blieb die Schar der Gläubigen noch bei einem Apéro mit Gegrilltem und kühlen Getränken zusammen. Die Kinder konnten sich in einer Kinderecke austoben. Die Erwachsenen gratulierten den Eltern der Taufkinder und genossen die herrliche Atmosphäre unter dem Lindenbaum.







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